Friday, 11 June 2010

zum wochenende

das unbenennen

mit jedem gedächtnisverlust hab ich geübt dafür in den
sekunden zwischen den sekunden. mit jenen wolkenartig
ausgewachsen dichtverstrickten schwerelosen nun, wie wenn
die dunkelphase zwischen lid- und lidschlag plötzlich sichtbar
würde mir; an einem montagmorgen / während du mich
hernimmst, aus dem stockwerk hebst und schüttelst.
„er macht den nicht-besitz, indem er unbenennt“, oder:
„diese hände wollen nicht ergreifen“, d.i. leicht gesagt, in
deiner übergegenwart, wenn alle wörter große, kleine,
heimliche, die schützenswerten und verkehrten rauschen
durch die luft in lautlose tiefen.
kopfüber bin ich, wenn du zu mir sprichst.
und wir alle sind jetzt ein bisschen mindervermittelt, lächeln
aber dabei, oder weil.

Bastian Winkler (*1977)

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